Regency-Kleid (Simplicity 4055)

Modisch bin ich schon länger nicht auf dem aktuellen Stand, doch nun ist die Sache ein wenig eskaliert. Ja, ich habe meine Uhr kleidungstechnich mal eben 200 Jahre zurück gedreht und mir ein Regency-Kleid genäht. Also eigentlich erst mal nur ein Probeteil, um zu sehen, ob der Simplicity-Schnitt 4055 überhaupt passt.

Tadaa: das ist das Teil. Es passt wunderbar und ich werde dann für das richtige Kleid nicht wirklich etwas ändern. Ich habe für das Probeteil vom Schnitt 4055 die Variante B mit den kurzen Ärmeln von Variante A kombiniert und den Ausschnitt deutlich vergrößert. So 4 cm habe ich da schon beim Abpausen am Vorderteil vom Stoff weggenommen. Die Höhe von Oberteil A war da ein guter Ausgangspunkt.

Ein paar Dinge werde ich für weitere Kleider nach dem Schnitt anders machen. Das Probeteil habe ich fast komplett mit der Maschine genäht. Nur das Futter habe ich von Hand am Rockteil befestigt damit die Nahtzugaben innen verschwinden. Beim nächsten Kleid werde ich die Ärmel nur am Oberstoff festnähen und dann auch hier das Futter von Hand annähen, damit auch diese Nähte verschwinden. Bei der ersten Anprobe erschien mir das Kleid zu lang. Dann habe ich es beim Kürzen etwas übertrieben. Eigentlich sollte es bodenlang sein und hinten ist tatsächlich eine kleine Schleppe dran. Nun sieht man leider mein vollkommen unpassenden Schuhe. Dafür sind ja solche Fotos auch immer gut: was vorm Spiegel noch OK ist, sieht auf den Fotos dann halt … nicht mehr so OK aus. Den Saum kann ich aber noch auftrennen und korrigieren.

Passende Bänder für die Schnürung brauche ich auch noch. Für mein Probekleid habe ich einfach Bänder aus dem Stoff genäht, die leider viel zu steif sind. Daher schließt das Kleid hinten nicht richtig und steht immer etwas offen. Hier habe ich den Stoff noch ein bisschen auseinander geschoben, damit man sieht, wie das Kleid geschlossen wird. Reißverschlüsse gab’s halt noch nicht.

Regency-Kleid nach dem Schnitt Simplicity 4055

Der Stoff ist nicht wirklich für diesen Schnitt geeignet. Ich habe Ditte von Ikea genommen. Der Stoff ist für Regency-Kleider aber zu dick und hat zu viel Stand. Leichtere Baumwoll- oder Leinen-Stoffe passen besser. Hinten steht der ganze Stoff schon recht deutlich ab und fällt nicht annähern so, wie er soll. Mir ging es aber erst mal auch nur darum den Schnitt zu testen und das war der einzige Stoff, von dem ich die benötigten 3 m da hatte.

Meine Version vom Schnitt 4055 enthält eine engl. und frz. Anleitung. Die ist aber anhand der Grafiken gut zu verstehen. Nur an einer Stelle wurden die beiden Kleidversionen durcheinander gebracht. Nahtzugabe von 1,5 cm ist im Schnitt schon enthalten. Das beschleunigt das Abpausen und Zuschneiden ungemein. Insgesamt habe ich für alles 7 Stunden gebraucht. % Minuten bügeln wären auch noch drin gewesen, aber von oben sah es gut aus …

Der Schnitt ist wohl historisch relativ korrekt. So genau kenne ich mich da aber nicht aus. Wer jetzt nur einfach mal einen Regency-Schnitt ausprobieren möchte, ist mit Simplicity 4055 ganz gut beraten. Die Passform im Brustbereich ist etwas anders als heute üblich. Ein Pushup-BH, der alles schön nach oben schiebt, sollte es aber für’s erste tun.

So, das war’s auch schon zu dem Kleid. Wa sich damit mache? Keine Ahnung. Bald ist Halloween und für Lizzy aus »Stolz und Vorurteil und Zombies« ist es mehr als passend. 😉 Und Fasching gibt es ja auch noch.


Schnitt: Simplicity 4055
Größe: 12/38
Stoff: 3 m Ditte von Ikea
Änderungen: Ausschnitt angepasst, Kleid B mit Ärmel A kombiniert, Rock gekürzt
verlinkt zu: Handmade on Tuesday und Creativsalat

2 Kommentare

  1. Wie schön! Solche Art Kleider sehe ich mir ja auch gern auf Instagram an. Rot ist etwas ungewöhnlich für die Epoche, aber ich weiß ja, es soll ein Probekleid sein. In Batist oder Voile wird es sicher sehr schön, vielleicht auch mit einem Unterbrustband. Helle Farben passen da gut. Viel Spaß, mal was anderes! Regina

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